NS-Vorbehaltsseminar an der Realschule Hürth

Filmseminar der 10. Klassen der Realschule: “Hitlerjunge Quex” im Fokus

Am Freitag, 14.06.24, fand im Berli-Kino in Hürth ein besonderes Filmseminar für die Schüler:innen der 10. Klassen statt. Im Rahmen des Geschichts- und Sozialkundeunterrichts wurde der NS-Vorbehaltsfilm “Hitlerjunge Quex” gezeigt. Der Film, der 1933 unter der Regie von Hans Steinhoff entstand, gilt als ein propagandistisches Werk des Nationalsozialismus und ist für den öffentlichen Zugang stark eingeschränkt.

Der Film “Hitlerjunge Quex” und seine Bedeutung

“Hitlerjunge Quex” erzählt die Geschichte von Heini Völker, einem Jungen aus einer Berliner Arbeiterfamilie, der sich der Hitlerjugend anschließt und letztlich als Märtyrer stirbt. Der Film dient dazu, die Ideologie des Nationalsozialismus zu verherrlichen und die Hitlerjugend als idealisierte Gemeinschaft darzustellen. Aufgrund seiner propagandistischen Inhalte wird der Film heute nur noch unter strengen Auflagen gezeigt.

Begleitung durch einen Filmwissenschaftler

Die Vorführung des Films wurde von einem Filmwissenschaftler und Experten für Propagandafilme des Institut für Kino und Filmkultur begleitet. Dieser führte die Schüler:innen zunächst in die historischen und politischen Hintergründe des Films ein. Er erklärte die Entstehungszeit und die Funktion des Films im nationalsozialistischen Propagandasystem. Dabei ging er insbesondere auf die Techniken ein, mit denen der Film emotionale und ideologische Botschaften transportiert.

Reflexion und Diskussion

Nach der Vorführung des Films leitete der Referent eine intensive Nachbereitung. Die Schüler:innen hatten die Gelegenheit, ihre Eindrücke und Gedanken zu äußern. Es wurde über die Wirkung von Propaganda diskutiert und darüber, wie Filme und andere Medien zur Manipulation von Meinungen und zur Verbreitung ideologischer Inhalte genutzt werden können.

Besonders wurde betont, wie wichtig es ist, historische Medien mit kritischem Bewusstsein zu betrachten. Der Referent ermutigte die Schüler:innen, Fragen zu stellen und die Mechanismen zu hinterfragen, mit denen sie täglich durch moderne Medien beeinflusst werden.

Fazit des Seminars

Das Filmseminar war für die Schüler:innen der 10. Klassen eine prägende Erfahrung. Durch die intensive Auseinandersetzung mit “Hitlerjunge Quex” und die fachkundige Begleitung erhielten sie nicht nur einen tiefen Einblick in die Geschichte und Funktion von Propagandafilmen, sondern auch wertvolle Werkzeuge zur kritischen Medienanalyse. Die Veranstaltung zeigte, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um die Gegenwart besser zu verstehen und die Zukunft kritisch und bewusst zu gestalten.

Foto: eigene Aufnahme